Julien Ted Riganti ist Designer, Content Creator, Radfahrer und das Gesicht hinter 8000watt. Er hat eine Special Edition für unser E-Cargoville LJ entworfen, umgesetzt hat das Design Studio Coat. Das Ergebnis: Juliens ganz persönliches Transportmittel für die Straßen von Berlin – ein E-Cargo Bike, das auffällt, laut ist, dem hinterhergeschaut wird.

Aber: Wer ist Julien Ted Riganti aka. 8000watt?

Berlin. Es nieselt, ist grau und viel zu kalt für einen Morgen Anfang Juni. Wir sind zu Besuch bei Julien Ted Riganti – auch bekannt als 8000watt. Kaum haben wir die für Berlin typische Altbauwohnung betreten, werden wir in die Küche gebeteten und bekommen einen Cappuccino serviert – nur echt in der 8000watt Cappuccino Tasse. Mit der Tasse in der Hand geht es ins Wohnzimmer. Wir machen uns es gemütlich bzw. ist es das schon – zwischen Büchern und Magazinen aus dem Radsport, den zwei Technics Plattenspielern und der dazugehörigen Plattensammlung und einem Straus aus Mohn- und Kornblumen – und kommen ins Gespräch.

„Hej, fahr doch einfach 8000 Watt und dann geht´s ab.“

Julien lebt erst seit ein paar Jahren in Berlin. Aufgewachsen ist er in Wiesbaden, hat durch Ausbildung und Studium viele Jahre in Frankfurt / Offenbach gelebt. Offenbach hat ihn geprägt, beruflich, musikalisch und sportlich.

Durch seinen Vater kam er das erste Mal mit dem Radsport in Berührung. So richtig gefesselt hat es ihn damals noch nicht und er hat viele andere Sportarten ausprobiert: Leichtathletik, Ballsport, Skateboard und Wellenreiten. Mit dem Wellenreiten ging es so weit, dass er eine Lizenz als Surflehrer absolviert und einige Zeit eine Surfschule auf Indonesien geleitet hat.

Beruflich war sein weg recht straight: eine Ausbildung zum Mediengestalter und anschließend ein Studium an der HfG Offenbach - Konzeption und Visualisierung. Werbung, Grafik und das Internet haben ihn schon immer fasziniert und das merkt man – Julien weiß, was er tut.

Offenbach war auch eine Art Musikschule für ihn. Sein halber Freundeskreis war DJ oder Producer. Markus Sommer, ein Freund von Julien aus den alten Offenbacher Zeiten, ist weltweit unterwegs. Unter seinem Label Pager Records ist unter anderem der Track erschienen, der im Video zu hören ist (SoundCloud Link). Musik hat ihn geprägt und begleitet ihn noch heute. Im Alltag, als auch auf dem Rad. Schließlich ist Rhythmus bei der Musik ebenso wie auf dem Rad enorm wichtig – Beats per minute und revs per minute.

Durch den befreundeten DJ Philipp Berg fand Julien Anschluss in einer Rennradgruppe im Taunus, fuhr mit der Gruppe zusammen ins Trainingslager und alle unterhielten sich plötzlich über „Watt pro Kilogramm“. Julien wusste nicht, was es mit den Watts auf sich hatte und meinte: „Hej, fahr doch einfach 8000 Watt und dann geht´s ab.“ 8000watt, der Name seiner Marke, ist im Endeffekt aus diesem Joke entstanden. Dahinter verbirgt sich allerdings kein Scherz, sondern die Faszination für Gestaltung und den Radsport. Er selbst beschreibt 8000watt auch als „Researchprojekt“, ein Projekt, das den Radsport für alle, die nicht in dieser Bubble stecken und viel mit Leistungssport am Hut haben, zugänglich, salonfähig und cool machen soll.

"Anfang der 2000er habe ich mich in diesen einen Neonton verliebt."

Julien selbst steckt in der Bubble. 2017 war er als Social Media Reporter für die ASO / Tour de France tätig, 2019 für Continental als Social Media Experte. Neben Social Media spielen bei 8000watt auch die Produkte eine wichtige Rolle. Juliens Fashion-Artikel kommen dabei besonders gut an. Durch das Pomodori-Shirt wurde auch Yung Hurn auf ihn aufmerksam und ließ sich Merch von Julien designen.

Für uns lag es somit auf der Hand, dass Julien bei unserem E-Cargoville LJ, das einiges an Fläche zu bieten hat, sein eigenes Design entwickeln soll - getreu dem 8000watt-Stil, in Neongelb und Schwarz.

Aber wieso sind es eigentlich genau diese Farben? „Schwarz und Neongelb ist eine Farbkombi, die ich schon lange gefeiert habe.“, so Julien. Irgendwann, Anfang der 2000er hatte er sich in diesen einen Neonton verliebt. Das Studium an der HfG Offenbach haben dann dabei geholfen das Branding für seine eigene Marke 8000watt weiterzuentwickeln.

"Das ist das Ding? Geil!“

Nachdem wir bei 8000watt-Cappucino viel über Offenbach, das Robert Jonson und das Image der Radsports Anfang der 2000er gesprochen haben, geht es raus.

Wir begleiten Julien zu seinem Office, das in einen typischen Berliner Hinterhof liegt. Da unten eine Tischlerei ihre Räume hat, gibt es einen Lastenaufzug. Wie praktisch, dass das Lastenfahrrad da genau rein passt und Julien es so mit in sein Office nehmen und hinter seinem Schreibtisch parken kann. Seine Kollegen staunen nicht schlecht - „das ist das Ding? Geil!“ – als sie das leuchtende Bike im 8000watt-Stil zum ersten Mal sehen.

Nachdem Julien ein paar Sachen erledigt hat, geht es weiter durch seinen Kiez. Wir haben Hunger und landen nach Juliens Empfehlung beim Asia Food House, Julien bestellt wie immer die 27.

Zwar nicht mehr ganz Teil seines Kiezes, aber perfekt, um zu testen, was in dem E-Cargoville LJ steckt, geht es in Richtung Tempelhofer Feld. Schon auf dem Weg dorthin, vorbei am Cotti, durch irgendwelche Abkürzungen fällt auf: wüssten wir es nicht besser – wir würden Julien für einen Kurierfahrer in Berlin halten.

Auf dem Tempelhofer Feld drehen wir ein paar Kreise, Julien macht ein paar Selfies und Fotos von seinem neuen Schlitten. Bevor wir uns wieder stärken und damit wieder einer Empfehlung von Julien folgen, geht es Richtung Alex. Julien will noch schnell einen Film zum Entwickeln abgeben. Wir gönnen uns Kaffee und ein Stück phänomenalen Cheese Cake bei Bullys Bakery. Auch bei Kulinarik kann man sich auf Julien verlassen.